UPDATE 26.4.24:
Bisher schaffen es die Tierschützer vor Ort, alle Hunde, für die am Tag darauf die Verbrennung angesetzt ist, herauszuholen!
Sie werden unterstützt von Tierschützern aus ganz Russland.
Wir haben Hochachtung davor, wie sie das hinbekommen!
25.4.24
Die große Aufmerksamkeit, die die Veröffentlichung der geplanten Verbrennungsaktion der Hunde auf sich gezogen hat, blieb auch in Russland selbst nicht ohne Resonanz. Unzählige inländische Tierschützer bemühen sich seither darum, die Helfer vor Ort mit Platzangeboten und Hilfe zu unterstützen.
Die Situation für die Tierschützer in Astrachan ist sehr schwierig und das landesweite öffentliche Interesse wirkt sich konkret erschwerend auf die Rettungsaktion aus:
- Jede Art der Berichterstattung ist absolut unerwünscht
- Angereiste Reporter schalteten Kameras und Mikrofone aus, als die Tierschützer selbst die dramatische Lage beschreiben wollten.
- Eigene Handyaufnahmen der Tierschützer werden massiv verhindert.
- Neue Verbrennungsöfen wurden dieses Jahr angeschafft, aber es ist niemand bereit, Bildmaterial zur Verfügung zu stellen.
- Immer neue Bestimmungen und Einschränkungen sollen den Helfern die Entnahme der Tiere aus der Tötungsstation unmöglich machen: Pro Ausweis wird nur noch ein Hund abgegeben. Heute müssen die nächsten 70 Todeskandidaten geholt werden. Dafür müssen 70 Einzelpersonen organisiert werden, die vor Ort je einen Hund abholen dürfen.
- Es ist nicht möglich, einen bestimmten Hund zu retten. Jede Abgabe eines Tieres beruht auf Willkür.
- Bisher wurden dennoch alle Hund der vorherigen Verbrennungstermine gerettet. Jeden Tag beginnt die aufwändige Rettungsaktion von vorn, bis alle zur Verbrennung bestimmten Tiere geholt werden können.
Unser Zwischenfazit heute:
Wir sind dankbar und völlig überrascht über das Echo aus aller Welt. Nachrichten und Mails erreichen uns von überall. Tatsächlich helfen kann aber nur eine neue Strategie in Astrachan selbst, die sich auf humane Art mit dem Problem der ca. 2000 freilaufenden Hunde in der Stadt auseinandersetzt und andere Lösungen findet.
Wir sind hoffnungsvoll, dass alle Hunde dieser angesetzten Verbrennungstage gerettet werden können, weil die russischen Tierschützer sich trotz extrem schwieriger Bedingungen so für sie einsetzen!
Alle Spendengelder werden wir für die Versorgung und Behandlung der Tiere einsetzen, die zum Schluss übrig bleiben und auf russischen Pflegestellen untergebracht werden müssen.
Bitte sendet uns keine weiteren Platzangebote, da im Moment nicht zu übersehen ist, ob wir selbst Hunde übernehmen werden können. Im Idealfall finden sich für die Tiere russische Organisationen und Adoptanten.
Wir werden weiter berichten und hoffen darauf, dass ihr auch eure russischen Freunde auf die Lebend-Verbrennungen aufmerksam macht. Denn nur dort selbst ist es vielleicht möglich, etwas zu bewegen, weil das Thema zu "unangenehm" ist für die Behörden.
Danke jedem einzelnen von euch für die vielen Spenden und das große Echo!